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Die Trachinierinnen

von Sophokles

Ferenc Lengyel (Bote) und Károly Hajduk (Herakles)
Originaltitel in ungarischer Sprache: Trakhiszi nők
Katona József Theater, Budapest (Ungarn)
Regie: Péter Gothár
Bühne: Péter Gothár
Kostüme: Andrea Kovács
Deianeira: Eszter Ónodi
Amme: Ági Szirtes
Hyllos: Lehel Kovács
Chor der trachinischen Jungfrauen: Ferenc Elek, Adél Jordán, Béla Mészáros, Judit Rezes
Bote: Ferenc Lengyel
Lichas: Gergely Kocsis
Herakles: Károly Hajduk
Iole: Anna Pálmai
In ungarischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Dauer: 1 Stunde 30 Minuten (ohne Pause)

Zum Stück:

„Die Trachinierinnen” ist die Tragödie der Liebe, der Rache, des Betrugs und des Betrogenwerdens. Eine moderne Tragödie, in der die Heldinnen und Helden zwar das Beste wollen, aber einander die schlimmsten Verletzungen zufügen. Königin Deianeira ist die einzige, die keine Rache üben will für den Betrug des Herakles an ihr, und doch begeht sie ungewollt den grausamen Gattenmord: Sie ist Opfer und Täterin zugleich. Hyllos, beider Sohn, hadert mit den Göttern, sie seien Schuld am Elend der Menschen. Sophokles lässt seinen Standpunkt offen: Sind es tatsächlich die Götter, die die Menschen in einem grausamen Katz- und Mausspiel in ihr Verderben lenken, oder sind die Menschen selber Schuld am eigenen Schicksal, oder ist es ihr Glaube an die Götter?

„Die Trachinierinnen” des Katona József Theaters erhielt zahlreiche Preise. Die Inszenierung wurde ausgezeichnet mit dem Ungarischen Theaterkritikerpreis 2007. Péter Gothár erhielt den Preis als bester Regisseur und für das beste Bühnenbild. Eszter Ónodi erhielt den Preis als beste Schauspielerin.

Péter Gothár über „Die Trachinierinnen”:

„‘Die Trachinierinnen’ waren für mich eine große Herausforderung. Ich hatte vorher keine griechischen Klassiker inszeniert, selbst ihre Lektüre bereitete mir keine große Freude. Wie die meisten Durchschnittszuschauer hatte ich das Vorurteil, dass griechische Dramen voller Langeweile und negativer Theatralik seien. Doch ich war absolut fasziniert von Sophokles tiefem Verständnis der menschlichen Beziehungen. Und das Stück passte sehr gut zu den Schauspielern des Katona: große Formen, die perfekt mit den realistischen Traditionen des Theaters verbunden werden können.”

Aus der Presse:

„In dieser Inszenierung ist die Tragödie voller Ironie und Hohn. Zwischen den tränenlosen Grausamkeiten hören wir Gyula Feketes zarte Musik. Doch macht sie die Inszenierung nur noch grausamer und gnadenloser. Die Musik spielt mit dem Publikum: weine nicht; denk! Gothár findet ein meisterhaftes und schamloses Gleichgewicht zwischen der ehrlichen Poesie der Tragödie und den abgenutzten konventionellen Zeichen des Theaters.”
(MGP, Ungarisches Theaterportal, 27.01.2007)

„Gothárs Meinung nach gehören große Formate und Heldentum der Vergangenheit an, heute sehen wir unbedeutsam Triviales im Leben, so wie auch hier auf der Bühne. In Andrea Kovács’ Kostümen werden die Charaktere zu Karikaturen. Der Held ist während seines Todes so in Mull eingewickelt, dass er sich kaum bewegen kann. Das bringt uns zum Lachen, und doch sind wir seines Schmerzes bewusst. Das perspektivische Bühnenbild gibt uns das Gefühl, dass alle Menschen, die aus der Ferne kommen, klein sind. Sobald sie näher kommen, wachsen sie physisch. Doch auf symbolische Weise wird nur Herakles Frau wirklich groß.”
(Gábor Bóta, Magyar Hirlap, 30.01.2007)

19 Nov | Mittwoch | 20:00 Uhr | Ort: Theater tri-bühne
20 Nov | Donnerstag | 20:00 Uhr | Ort: Theater tri-bühne

Preise:
22,- EUR normal / 12,- EUR ermäßigt.

Ermäßigungsberechtigt: Schüler, Azubis, Studenten, Wehr- und Zivildienstleistende, Arbeitslose, Sozialhilfeempfänger und Schwerbehinderte.

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