Veranstaltungen
Common Ground
von Yael Ronen und Ensemble
Spielort: JES Junges Ensemble Stuttgart, Eberhardstr. 61A, 70173 Stuttgart
„Common Ground ist, so pathetisch und platt muss man es formulieren, eine Theatersensation.” (Der Spiegel)
„In einer Zeit, in der Europa auseinanderdriftet und sich entsolidarisiert, populistischer Nationalismus vielerorts erschreckend hoch im Kurs steht und die Ukraine ganz konkret vor einer möglichen Teilung steht, beschert uns Yael Ronen einen brennend wichtigen Abend.” (Nachtkritik)
Jugoslawien – ein Land, das es nicht mehr gibt. Zugrunde gegangen in den Bruderkriegen der 90er Jahre. Zum zweiten Mal seit 1914 stand Sarajevo im Zentrum eines Konflikts, der scheinbar bis auf den heutigen Tag nicht enden will. Viele Menschen machten sich von dort aus auf den Weg nach Berlin, auf der Flucht, auf der Suche nach Arbeit oder einem anderen Leben. Wie erleben diese Berliner die Konflikte heute? Die Kinder der Opfer von Kriegsverbrechen leben hier neben den Kindern der Täter. Wie treffen sie aufeinander?
„Common Ground” heißt, übersetzt, Gemeinsamkeit, gemeinsamer Boden oder auch Bezugserde. Yael Ronen bringt in ihrem neuen Projekt Schauspielerinnen und Schauspieler zusammen, die aus Belgrad oder Sarajevo, aus Novi Sad oder Prijedor nach Berlin gekommen sind. Was ist ihr Common Ground? Das Theaterstück wird kollektiv erarbeitet, basierend auf einer gemeinsamen Reise nach Bosnien, auf Begegnungen mit Familienmitgliedern der Protagonisten und mit Experten. Das Theater wird dabei zum sicheren Raum, in dem über Begriffe wie Schuld und Sühne, Vergebung und Vergessen gestritten wird, in dem Klischees, Vorurteile und gegensätzliche Narrative lustvoll aufeinanderprallen. Ronens Theater weiß es nie besser und hält sich nicht heraus. Sein Trumpf ist Selbstironie.
Yael Ronen
Sie wurde 1976 in Jerusalem geboren, stammt aus einer Theaterfamilie und zählt zu den aufregendsten Theatermacherinnen in Israel und im deutschsprachigen Raum. Ihre größte Provokation: Schwarzer Humor im Umgang mit historischen Konflikten. Yael Ronen lebt in Tel Aviv und Berlin und arbeitet als feste Regisseurin am Maxim Gorki Theater. Ihr Stück „Dritte Generation” (2008) mit israelischen, palästinensischen und deutschen Schauspielerinnen und Schauspielern wurde international als Theater-Sensation gefeiert und ist zu zahlreichen Festivals eingeladen worden. Am Schauspielhaus Graz inszenierte sie „Hakoah Wien”, ein Stück über ihre eigene Familiengeschichte, das 2013 mit dem österreichischen Theaterpreis Nestroy ausgezeichnet worden ist. Am Maxim Gorki Theater hat sie die Uraufführung von Olga Grjasnowas „Der Russe ist einer, der Birken liebt” inszeniert. „Common Ground” ist ihre zweite Arbeit am Maxim Gorki Theater.
Das Maxim Gorki Theater wurde für die vergangene Spielzeit zum Theater des Jahres gewählt.
Preise: 19 € (ermäßigt 14 €).
Ermäßigungsberechtigt: Schüler, Azubis, Studenten, Arbeitslose, Sozialhilfeempfänger und Schwerbehinderte.
(Begrenztes Kontingent für ermäßigte Karten , frühe Bestellung ratsam!)