Spielort: Trattoria Da Loretta, Büchsenstr. 24, 70174 Stuttgart
 

„Was hat das alles mit Franz Beckenbauer zu tun: Ein von Goethe niemals erblickter Zitronenbaum, gepflanzt auf unserem chaotischen, süditalienischen Bolzplatz; der Sex, der wie ein Erdbeben kommt; die Entführung John Paul Gettys; die Tränen eines Revolutionärs; Rocco und seine in ganz Deutschland berühmten Tagliatelle – und es gibt noch viel mehr. Das Essen inbegriffen. Italienisches,  klar!” Francesco Pileggi
 

Francesco Pileggi

1964 in Lamezia Terme, Kalabrien, geboren, schon in jungen Jahren fängt er an, Theater zu spielen und mit zwanzig war er unten den Begründern der sozialen Genossenschaft „Teatrop”. Noch während seiner Ausbildung zum Schauspieler und Regisseur reiste er durch Europa mit der Kompanie Teatrop, die gegen Ende der 90er Jahre zu den größten Straßentheaterkompanien Süditaliens gehörte. Zugleich studierte er Architektur. In dieser Zeit erkannte er jedoch, dass er sein Leben dem Theater widmen wollte. Sein Studium war aber nicht umsonst. Als Regisseur nutzte er die darin gesammelten Erfahrungen, um immer wieder neue Perspektiven der Erzählung zu suchen. Er beschäftigt sich hauptsächlich mit seinem Land und dessen ewigen Problemen. Er probierte auch neue Techniken der Videoerzählung aus, die er in Sozialvideos einsetzte. 2004 gründete er in Kalabrien die Kompanie der Stadt Filadelfia und 2006 Il teatro che non c’era. Er arbeitete mit Jungen, die seine Workshops besuchten und ihre Erfahrungen zum Beispiel mit der Mafia auf der Bühne thematisierten, sowie mit Jugendlichen, die unter dem Down-Syndrom leiden. Für sein Engagement erhielt er mehrere Preise.

In der Wirtschaftskrise werden auch in Italien immer mehr Mittel für Kultur und Soziales gestrichen. 2011 entschied er sich, Italien zu verlassen und nach Deutschland umzuziehen. In seinem Theaterstück „Sudu Nudu” beleuchtet er die Gründe dafür, die immer mehr Italiener zwingen, ihr Land zu verlassen. Auf diese Weise trat er in die Fußstapfen seines Vaters, eines Schneider-Maler-Musikers, der in den 60er-70er Jahren zuerst nach Deutschland und dann in die Schweiz ausgewandert war.
 

Plattform Neue Stücke
In Baden-Württemberg lebende und arbeitende Künstler mit Migrationshintergrund erhalten im Rahmen von SETT 2014 eine Plattform, um Proben ihrer dramatischen Arbeiten zu zeigen.