Blutrot, gebrochenes Weiß, Giftgrün
Béla Pintér ist Autor, Regisseur und Schauspieler sowie der Leiter der vielleicht wichtigsten und europaweit berühmtesten ungarischen freien Theatergruppe (»Pintér Béla és társulata«). Sie ist in Budapest beheimatet und war auch schon öfter bei SETT oder auch bei Theater der Welt und anderen Festivals zu sehen.
Nach der Festivalproduktion »Miststück« von Béla Pintér, die als Auftakt von SETT 2023 gezeigt wurde, nun eines der neuesten Stücke von ihm. Wie immer mit viel bissigem Humor und Musikalität. Das Stück versetzt den Ödipus-Mythos in die ungarische Zukunft, in der so ziemlich alles auf den Kopf gestellt sein wird, was einem heute gewiss erscheint. Soviel sei verraten: Die Farben im ungarischen Originaltitel »Vérvörös Törtfehér Méregzöld« sind nicht zufällig die ungarischen Nationalfarben.
Ein Gastspiel im Rahme des 15. Stuttgarter Europa Theater Treffens.
Ein Hinweis: Im ungarischen Originaltext ist häufig von »Cigány« die Rede, analog zum deutschen Unwort »Zigeuner«. Der Autor schreibt dazu: »In Ungarn bezeichnet sich die Mehrheit der Roma im Allgemeinen weiterhin als Zigeuner, und dieses Wort wird auch in den Namen vieler Organisationen verwendet, die die Roma Gemeinschaft unterstützen. Selbstverständlich ist das Wort Zigeuner auch Teil der ungarischen Sprache und Literatur und hat seine Existenzberechtigung sowohl in der ungarischen als auch in der Roma Kultur, und es ist in Ungarn äußerst umstritten, inwieweit es zwangsweise durch ein fremdsprachiges Wort mit derselben Bedeutung ersetzt werden kann.«