Grußworte

Bundespräsident Horst Köhler
Der Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg Günther H. Oettinger
Der Oberbürgermeister der Stadt Stuttgart Dr. Wolfgang Schuster


Bundespräsident Horst Köhler

Bundespräsident Horst Köhler

Dass wir alle in einer Welt leben und voneinander abhängig sind, ist vielen noch nicht bewusst. Trotz der zunehmenden globalen Verflechtung macht politisches Denken noch zu oft an den Grenzen des Nationalstaates halt. Die Kunst ist hier der Politik weit voraus. Für Künstler existieren diese Grenzen zwar ebenfalls, dienen aber eher als Ansporn, sie zu überschreiten. Das "Andere " macht neugierig. Aus dieser Neugier entspringt Inspiration und Kreativität.

Ein Blick auf das Programm des Stuttgarter Europa Theater Treffens belegt dies. Ensembles aus verschiedenen Ländern zeigen unter dem Titel "Gegen den Strom" die kreative Beschäftigung mit "dem Anderen". Dass israelische und palästinensische Gruppen am Treffen teilnehmen, kann uns Mut machen.

Besonders freue ich mich darüber, dass das Festival durch das Teatro Avenida eröffnet wird, mit dem das Theater tri-bühne schon seit drei Jahren erfolgreich zusammenarbeitet. Das Teatro Avenida ist in Europa vor allem durch Henning Mankell bekannt geworden. Bei meinem Besuch in Maputo im April dieses Jahres habe ich das Theater besucht. Es hat u.a. Friedrich Schillers "Räuber" und Büchners "Woyzeck" auf dem Spielplan. Ich war begeistert von den Kostproben an Musik, Tanz und Theater.

Es gibt auf dem afrikanischen Kontinent noch unzählige andere Bühnen mit kreativem Theater und intellektueller Kraft. Dies ist in Europa weitgehend unbekannt. Das Europa Theater Treffen sollte Schule machen. Gemeinsame Projekte auf gleicher Augenhöhe fördern das gegenseitige Verständnis zwischen Europäern und Afrikanern. Dies liegt mir am Herzen. Lassen Sie sich in, von und mit Afrika inspirieren.

In diesem Sinne wünsche ich dem 8. Stuttgarter Europa Theater Treffen viel Erfolg.

Berlin, den 16. Oktober 2006

Zurück zum Seitenanfang


Der Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg Günther H. Oettinger

Der Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg
Günther H. Oettinger

Theater begeistert, inspiriert, gibt Anstöße. Die Welt des Theaters ist ein Forum für die Auseinandersetzung mit unserer persönlichen und gesellschaftlichen Identität und regt zum Nachdenken an. Baden-Württemberg ist ein kunstbegeistertes Land, in dem die Menschen das Theater hoch schätzen und viel besuchen. Die Faszination Theater ist ungebrochen. Das zeigt auch das bereits 8. Stuttgarter Europa Theater Treffen (SETT 2006) das vom 17. November bis 10. Dezember vom Theater tri-bühne veranstaltet wird. Das SETT 2006 ist ein kulturelles Highlight für Stuttgart und ein herausragendes und wertvolles Ereignis im Kulturkalender unseres Landes. Sehr gerne habe ich für das 8. Stuttgarter Europa Theater Treffen die Schirmherrschaft übernommen.

"Gegen den Strom" ist das diesjährige Motto des Treffens. Dabei wird dem Theaterpublikum mit Theater aus Israel, Palästina, Österreich, Russland, Frankreich und Deutschland der Reichtum innovativer europäischer Theaterkunst vermittelt. Dabei heißt "innovativ", durchaus politisch brisante Themen aufzugreifen, wie der programmatische Schwerpunkt "Israel/Palästina" zeigt. So behandelt das Theater mit der politischen Situation im Nahen Osten ein Thema, welches die gesamte europäische Öffentlichkeit beschäftigt.

Das Festival wird eröffnet mit der deutschsprachigen Erstaufführung der Produktion "Die Zuckerfrau", einer Koproduktion zwischen dem Theater tri-bühne und dem Teatro Avenida aus Maputo, Mosambik. Einer von vielen weiteren Höhepunkten des SETT 2006 ist eine moderne Annäherung an das berühmteste Stück der Weltliteratur. Das Burgtheater Wien wird "Hamlet³" ohne Bühnenbild, Requisiten und Kostüme mit nur drei Darstellern in wechselnden Rollen aufführen, um so die volle Konzentration auf Wort, Sprache und Gestik der Schauspieler zu lenken.

Für die engagierte und kontinuierliche Arbeit der tri-bühne spreche ich allen Theatermachern, Förderern und Helfern meinen Respekt und Dank aus. Allen Künstlerinnen und Künstlern wünsche ich auch in Zukunft viel Mut und Kraft für weitere Produktionen und Inszenierungen. Ich wünsche dem 8. Stuttgarter Europa Theater Treffen einen guten Verlauf und viel Erfolg.

Zurück zum Seitenanfang


Der Oberbürgermeister der Stadt Stuttgart Dr. Wolfgang Schuster

Der Oberbürgermeister der Stadt Stuttgart
Dr. Wolfgang Schuster

Liebe Theaterfreunde,
sehr geehrte Damen und Herren,

das 8. Stuttgarter Europa Theater Treffen steht ganz im Zeichen der komplexen politischen Situation im Nahen Osten.

"Wenn Demokratie Respekt vor dem Einzelnen bedeutet, dann heißt echtes politisches Theater, dass man jedem Einzelnen im Publikum zutraut, seine eigenen Schlüsse zu ziehen, sobald der theatralische Akt seine legitime Funktion, die verborgene Komplexität einer Situation ans Licht zu bringen, erfüllt hat. Dadurch wird politisches Theater zu dem genauen Gegenteil von Politik; es kann keiner Parteilinie dienen." Peter Brook, der große englische Theatermann, hat mit diesem Satz einleuchtend formuliert, worin der Unterschied von Theater zur Politik besteht.

In dem diesjährigen Theaterfestival SETT werden Theateraufführungen gezeigt, die gesellschaftliche und politische Fragen, die innerhalb einer Gesellschaft gerade virulent sind, auf ganz direkte Weise aufgreifen.

Ich bin mir sicher, dass auch die 8. Ausgabe des Festivals an die Erfolge der letzten Male anknüpfen wird und wünsche der tri-bühne ein gut besuchtes, erfolgreiches Festival 2006, den beteiligten Künstlerinnen und Künstlern viel Erfolg bei der Präsentation ihrer Arbeiten und den Besucherinnen und Besuchern eine eindrucksvolle Zeit.

Zurück zum Seitenanfang